Informelles Zeitalter

Die industrielle Revolution hat den Grundstein für das Design gelegt. War zuvor noch das Kunsthandwerk für die ästhetische Produktgestaltung verantwortlich, so wurde in der industriellen Fertigung eine neue Anforderung an die Gestaltung der Erzeugnisse gestellt. Zunächst mussten die Produkte so gestaltet werden, dass sie in einer größeren Serie wiederholbar gefertigt werden konnten. Es folgte eine reduzierte Formensprache. Um Produkte für die Massen zugänglich zu machen, wurde das Design demokratisch. Schöne Form mit praktischer Funktion zu einem akzeptablen Preis. Die Form folgte der Funktion. Eine Grundsatz der jahrzehnte lang die erfolgreiche Gestaltung dominierte.

Durch die Miniaturisierung der Bauteile war die Funktion nicht mehr formbestimmend. Neuste Technologien ermöglichten es, die Technik auf kleinsten Raum unterzubringen. In elektronischen Bauteilen können mittlerweile umfangreiche Prozesse zusammengefasst werden. Produkte können so weitaus mehr Funktionen vereinen und durch die Vernetzung der unterschiedlichsten Informationsquellen ergibt sich ein vollkommen neuer Anspruch an das Design. Die logische und selbsterklärende Verwendung der Produkte wird zunehmend relevanter. Bedienbarkeit verschiedenster Funktionen in einem Gegenstand. Zudem eine ästhetische Hülle, die zwar der Funktion weiterhin gerecht wird aber weniger durch die technischen Bedingungen bestimmt werden.

Die explodierenden Forschungsergebnisse bedingen eine ständige Reformation der Kenntnisse und eine Verkürzung der Produktlebenszyklen. Gleichzeitig steigt das Bewusstsein für den Umweltgedanken. Ressourcenknappheit und Nachhaltigkeit fordern recyclingfähige Materialien, die in der Verwertung getrennt werden können. Hier werden sich in der nahen Zukunft noch viele Perspektiven ergeben. 

Was definitiv jetzt schon gesagt werden kann. Produktdesign geht immer mehr einher mit dem Kommunikationsdesign. Aber auch ein zunehmend technisches und betriebswirtschaftliches Verständnis bei den koordinierenden Managern ist gefordert, um dem schnellebigen Produktzyklus gerecht zu werden. Hier ist zunehmend ein effektives Designmanagement in den Unternehmen gefordert.